Wie die Polybahn entstand und für dieZukunft erhalten werden konnte

Catalogusnummer

B0138
Taal

Eine kleine Attraktion für unsere Stadt Seit 1847 mit der Strecke Zürich-Baden die erste Bahnlinie in der Schweiz in Betrieb genommen wurde, begann sich in unserem Land eine Art Eisenbahnfieber auszubreiten. Im ganzen Land entstanden Eisenbahnen, und in der Stadt Zürich staunte man vorerst über das Rösslitram, wenig später dann über die erste elektrische Strassenbahn (1894). Bald strebte man auch unternehmungslustig in die Höhe. So würde die Üetlibergbahn (im Mai 1875 fertiggestellt) nicht ohne Grund als ein technisches Wunder betrachtet.
Viel bescheidener waren die Bahnen, welche schrittweise den Zürichberg erschlossen. Dazu gehörte das 1889 erstellte Polybähnli. Es diente natürlich vor allem der Verbindung zwischen Innenstadt und Polytechnikum, das stolz als Symbol für das noch junge' Vertrauen in Bildung und Forschung auf die Stadt herabsah.
Nun, wie es mit allen Dingen zu geschehen pflegt: das Bähnli wurde älter und älter; die übrigen Verkehrsmittel jedoch wurden immer moderner. Das Publikum wandte seine Gunst immer mehr dem Auto und dem Tram zu. Finanziell war der Betrieb nicht mehr tragbar. So wäre das Polybähnli wohl eingegangen, hätte sich nicht die Bankgesellschaft dieses verschupften Wesens angenommen, genauer: es mit recht viel Geld erneuert. Aus der Sicht der Stadt ist es natürlich erfreulich, dass die Aufwendungen für einen den nostalgischen Wünschen unserer Zeit entsprechenden Luxus nicht vom Steuerzahler, sondern von einer privaten Firma finanziert werden.
Dafür danke ich und wünsche dem Polybähnli auch für die Zukunft alles Gute.
Sigmund Widmer
Stadtpräsident