Die Baureihe 74 - Die Geschichte der Preussische,n T11 und T12

Catalogusnummer

B0165
Taal

Über Jahrzehnte war sie das Symbol schlechthin für den Stadtbahndienst in Berlin, hielten über 500 Exemplare den Verkehr in der Reichshauptstadt am Rollen — die preußische T 12, uns besser bekannt als 74er. Ihre Entstehungszeit reicht über 90 Jahre zurück, als der Heißdampf noch umstritten war, als Robert Garbe im Eisenbahnzentralamt herrschte und der Kaiser im -Stadtschloß zu Berlin amtierte. Die unscheinbare Naßdampf-Schwester der T 12, die Gattung T 11 , verschwand mangels ausreichender Leistung bald aus.Stadtbahndiensten, fiel früh der Ausmusterung anheim, und doch erreichten beide Typen ein nahezu gleich Ianges Betriebsleben. Als die Berliner Stadtbahn elektrisch wurde, wanderten die 74er zum Teil in die Provinz ab, wo Schwestermaschinen in geringer Zahl bereits seit Entstehen der Typen Dienst taten. Dort, wo Dauerleistung gefordert wurde, bewährte sich die T 12 nicht besonders, wanderte bald in den Rangierdienst ab, zu deutlich war die Bauart mit großen Zylindern und recht kleinem Kessel auf den Stadtbahnbetrieb mit seinen häufigen Anfahrten ausgelegt. Doch — was wäre die Eisenbahn ohne T 11 und T 12, die immer so aussahen, als würde ihnen eine Laufachse fehlen, um vollwertige Personenzugloks zu sein. Und sicher tat es der Beliebtheit der T 12 keinen Abbruch, daß sie bei einer Schönheitskonkurrenz höchstens Anwärterin auf Trostpreise gewesen wäre.