Waggons im Werk

Catalogusnummer

B0147
Taal

Das Werk entsteht

Die Stadt Paderborn bereitete 1907 für den Ankauf von 19 Hektar Land, den Bau von Straßen und Versorgungsleitungen die Aufnahme eines Darlehns von 230.000 Mark vor. Durch den Bau einer Königlichen Wagenwerkstatt versprach man sich nicht nur über tausend Arbeitsplätze, sondern auch eine entsprechende „Steigerung des Geschäftsverkehrs und der Steuerkraft der Stadtgemeinde", wie es in einer Magistratsvorlage des damaligen Oberbürgermeisters Plaßmann hieß. Kommunale Vorleistungen für die Industrieansiedlung bedeutete das also; auch heute noch gebräuchliche Argumente mit eher zweifelhaften Erfolgsaussichten.
Nach langwierigen Verhandlungen entschied sic h sc hließlich im Sommer 1910 die Berliner Regierung endgültig für den Standort Paderborn. Nicht nur das kostenlose Grundstück war ausschlaggebend. Auch die Erfahrung mit der Wagenausbesserung zählte, die ein Teil der Arbeiter der Werkstätten am Hauptbahnhof hatte. Und nicht zuletzt hatte die Stadt mit dem gebürtigen Paderborner Hermann Kirchhoff (1845-1928) in Berlin einen einflußreichen Fürsprecher, denn Seiner Excellenz Wirklicher Geheimrat Dr.jur. h. c. Kirchhoff warzu dieser Zeit Ministerialdirektor im Verkehrsministerium. Auch die Beziehungen zu weltlichen Mächten konnten der Bischofsstadt Paderborn nützlich sein ...
Kurz darauf begannen die Arbeiten auf dem Areal am Nordbahnhof. Ende 1911 konnten zwei Abteilungen, die Hochbauabteilung und die Maschinentechnische Abteilung, in das Verwaltungsgebäude einziehen und den Bau der Wagenhalle und der Werkstät ten vorbereiten. Bis zum Frühjahr 1913 stell ten überwiegend heimische Firmen die Gebäude fertig, in denen am 10. Juli 1913 die Waggonausbesserung begann. Das dreim.il so groß geplante Werk begann mit einer Belegschaft von 548 Mann: 381 Handwerker, 119 Ungelernte und 48 sonstige Bedienstete fanden Arbeit.
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